Wenn ich im Supermarkt durch die Gänge laufe, denke ich mir immer wieder, dass man sich eigentlich 75% der Produkte sparen könnte – quasi alles, was kein Grundnahrungsmittel ist.
Fixpackungen, Fruchtjoghurt, Desserts in Plastikbecherchen, Kräuterfrischkäse, abgepackte Kuchen, Backmischungen, Sandwiches in Plastikdreiecken, Brot in Plastiktüten, usw.
Alles Produkte, die einem die Arbeit in der Küche abnehmen sollen, aber einem eigentlich die Wahl der Lebensmittelqualität nehmen, sowie die Kenntnis über Küchentechniken. Zudem desensibilisieren sie den Geschmack – hin zu immer gleich schmeckende Produkten – und werden oft hergestellt mit allerlei Zusatzstoffen, die niemand Zuhause in der Küche verwenden würde.
Gleichzeitig ruft einem die Werbung von allen Seiten zu, dass es viel leichter und leckerer wäre, das Fertigprodukt zu kaufen. Der Griesbrei, der aus dem Plastikbecher nach Liebe schmeckt, der Schokoriegel, mit dem man sofort entspannt und stressfrei seine Pause verbringen kann, usw.
Tatsächlich ist es mir schon passiert, dass ich davon ausging, dass bestimmte Lebensmittel zur Arbeitsersparnis besser gekauft werden sollten, weil es zu aufwendig ist, sie selbst herzustellen.
So ging es mir mit Rotkraut. Meine Mutter hat vieles selbst gemacht, aber für manche Sachen hat sie Fertigprodukte benutzt, wie z.B. das obligatorische Rotkraut im Glas zu Weihnachten. Manchmal selbst verfeinert mit Apfel oder Ananas, aber eigentlich immer aus dem Glas. In meiner Denkweise musste man also Rotkraut aus dem Glas zu Weihnachten servieren. So richtig realisiert habe ich das erst, als meine Schwiegermutter meinte: “Das Rotkraut hast du nicht auch selbst gemacht, oder?“. Verblüfft fragte ich mich warum ich es nicht selbstgemacht habe!
Beim nächsten Rotkraut-Essen habe ich es selbst gekocht und siehe da, es war kein Problem. Ich musste es lediglich zeitlich einplanen.
Viele weitere fertige Lebensmittel können mit wenig Zeitaufwand selbst hergestellt werden: für Griesbrei benötigt es lediglich Gries, Milch, eine Prise Salz und, wer möchte, etwas Süßungsmittel, einen Stich Butter und etwas abgeschälte Zitronenschale – das gleiche gilt für Milchreis (fühlt sich selbst gekocht und hübsch serviert auch gleich nach mehr Liebe an, als aus dem Plastikbecher mit Aludeckel…). Ein Fruchtjoghurt schmeckt wesentlich besser hergestellt aus einem guten Naturjoghurt und frischem Obst und ggf. etwas Süßungsmittel und feinen Gewürzen wie Vanille oder Zimt. Vor allen Dingen kann man ihn selbst zusammenstellen, er wird immer anders schmecken und ist sicherlich gesünder als künstliches Frucht-Aroma und allerlei Zusätze, die von der Industrie für die Verarbeitung in den Maschinen benötigt werden.
Ich bin daher für‘s selber Machen, für das Kochen und Backen, für Küchen-Wissen, für Koch- und Backbücher und Interesse daran!
Jeder von uns muss sich täglich mit Essen auseinandersetzen und es gibt genügend Menschen, die nicht kochen können, oder die es sich leichter machen wollen/müssen mit Fertigprodukten.
Gutes Essen selbst herzustellen ist nicht schwer. Es erfordert etwas mehr Zeit, Planung und Können, als eine Tüte aufzureißen, aber es ist wunderbar möglich.
Demnächst gibt es hier auf dem Blog immer wieder Küchenwissen, Techniken und Rezepte, mit Tipps und Tricks zum einfachen Nachmachen. Ich freue mich schon darauf und hoffe, dass ich euch damit zum Nachmachen inspirieren kann!